Leitfaden Fahrradabstellanlagen
Die Attraktivität des Radverkehrs hängt neben der Qualität des Radnetzes auch von geeigneten Abstellmöglichkeiten an den jeweiligen Zielen ab. Die Vielfältigkeit des Angebotes an Radabstellanlagen erschwert den Kommunen bisweilen eine schnelle und einfache Einschätzung über die Qualität der Anlagen und führt teilweise zu einer bunten Mischung von Radabstellanlagen, sogar innerhalb einer Kommune.
Mit dem Leitfaden Fahrradabstellanlagen soll die einfache und wirtschaftliche Umsetzung der Vorgaben der Hessischen Fahrradabstellplatzverordnung bzw. von entsprechenden kommunalen Satzungen erleichtert werden, die bei Neu- und Umbau bzw. einer Nutzungsänderung von Gebäuden als Mindestanforderungen verpflichtend zu erfüllen sind.
Darüber hinaus unterstützt der Leitfaden alle Akteure, die unabhängig von den Verpflichtungen der Fahrradabstellplatzverordnung Abstellmöglichkeiten schaffen wollen. Das Spektrum reicht dabei von Anlagen im privaten Bereich über Unternehmen oder staatliche Stellen, die eine entsprechende Infrastruktur für Beschäftigte sowie Kundinnen und Kunden schaffen wollen, bis zu Kommunen, die Angebote im öffentlichen Raum bereitstellen wollen, um den Radverkehr zu stärken.
Der Leitfaden deckt dafür alle wesentlichen Anwendungsfälle ab und stellt dafür in Ablaufschemata die Auswahl von geeigneten Modellen dar.
Die Eignung von Modellen wurde durch zu erfüllende Mindestanforderungen und weitere im Anwendungsfall relevante Anforderungen definierten. Diese wurden aus vorliegenden Regelwerken abgeleitet und mit dem hessischen Ministerium abgestimmt.
Anschließend erfolgte eine Recherche verfügbarer Modelle am Markt bei der knapp 500 Modelle von unterschiedlichen Herstellern ermittelt wurden. Die Modelle wurden in Kategorien zusammengefasst und auf die Erfüllung der Mindestanforderungen überprüft. Das Ergebnis stellen die grundsätzlich geeigneten Modellkategorien dar, welche in Steckbriefen beschrieben wurden.
Des Weiteren wurden Ablaufschemata für 13 Anwendungsfälle entwickelt, die die spezifischen Anforderungen im Anwendungsfall berücksichtigen und somit der Bestimmung geeigneter Radabstellanlagen für den spezifischen Anwendungsfall dienen.
Zur Bestimmung der notwendigen Anzahl an Radabstellanlagen wurden Methoden und weitere Hinweise zur Bedarfsabschätzung beschrieben.
Zum Abschluss wurden die weiteren Ausstattungsmerkmale von Radabstellanlagen untersucht. Es wurden u.a. Empfehlungen zur Anlage von Überdachungen und zur Installation von Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder gegeben.
Ein weiterer Teil des Projektes umfasste die Erstellung einer „Musterausschreibung“ für die Kommunen oder Bauherren, die Interessierten eine einfache Ausschreibung der im Leitfaden definierten Maßnahmen erlaubt.
LK Argus erarbeitete und lieferte die benötigten Inhalte und führte in regelmäßigen Abständen Abstimmungen mit dem hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen durch. Das Layout wurde abschließend durch Dritte in das AGNH-Standardlayout umgesetzt.
Der Leitfaden wie auch alle Unterlagen (Steckbriefe, Ablaufschemata, Marktanalyse, Hilfestellung zur Erstellung von Ausschreibungen) sind auf der Internetseite der AGNH abrufbar.
Bannerbild: © HMWEVW – Corinna Spitzbarth