Untersuchung Bewohnerparkbereich Eltingviertel für die Stadt Essen
Im Auftrag der Stadt Essen hat LK Argus Kassel eine umfassende Untersuchung zur Einrichtung eines Bewohnerparkbereichs im Eltingviertel durchgeführt. Ziel des Projekts war die Prüfung, ob und in welcher Form eine Parkraumbewirtschaftung nach den Vorgaben der StVO umsetzbar ist, um die angespannte Parksituation im zentrumsnahen Quartier nachhaltig zu verbessern.
Das Projekt zeichnete sich durch eine methodisch fundierte Herangehensweise aus: Nach Sichtung und Auswertung bestehender Unterlagen sowie einer Vor-Ort-Erhebung erfolgte eine detaillierte Analyse der Parkraumsituation im Untersuchungsgebiet. Mithilfe einer groß angelegten Parkraumerhebung mit neun Erhebungsintervallen und ergänzenden Kontrollerhebungen wurde ein umfassendes Bild der tatsächlichen Auslastungssituation gewonnen. Zusätzlich wurde durch Kennzeichenerfassung die Differenzierung der Nutzergruppen (Bewohner, Beschäftigte, Besucher etc.) untersucht. Außerdem wurden auch soweit möglich die privaten Stellflächen berücksichtigt.
Die Auswertung zeigte eine dauerhaft hohe bis sehr hohe Auslastung im gesamten Quartier, teils mit Überlastungsspitzen. Insbesondere in den Tagesstunden trugen gebietsfremde Fahrzeuge maßgeblich zum Parkdruck bei. Die Analyse ergab zudem, dass im Gebiet regelmäßig illegal auf Gehwegen oder außerhalb gekennzeichneter Flächen geparkt wurde. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren wurde die Notwendigkeit und Umsetzbarkeit einer Bewohnerparkregelung nachgewiesen.
Auf Grundlage der Analyse entwickelte LK Argus ein differenziertes Bewirtschaftungskonzept. Dieses sah eine Mischung aus reinen Bewohnerparkflächen in den innenliegenden Quartiersteilen sowie gemischt genutzten Parkbereichen an den Gebietsrandlagen vor. Dabei wurden sowohl städtebauliche Gegebenheiten als auch die Interessen verschiedener Nutzergruppen (Bewohner, Beschäftigte, Besucher) berücksichtigt. Eine Abschätzung der zu erwartenden kommunalen Einnahmen sowie möglicher Verdrängungseffekte ergänzte die Konzeption. Außerdem wurde die Einrichtung von Quartiersgaragen und weitere Möglichkeiten zur Aufstockung und Umorganisation des ruhenden Verkehrs untersucht und beschrieben.
Ergänzend wurde der Themenbereich Nahmobilität einbezogen. Es wurden Ansätze zur Förderung von Carsharing, Fahrradnutzung und E-Scooter-Angeboten skizziert sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit vorgeschlagen.
Das Projekt liefert der Stadt Essen eine belastbare Entscheidungsgrundlage zur Einführung eines Bewohnerparkbereichs im Eltingviertel und ist ein Beispiel für eine datenbasierte, umsetzungsorientierte und sozial ausgewogene Parkraumplanung im Bestand.