Mobilitätskonzept Jägerkaserne Kassel
Der Anlass zur Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes für das Areal der Jägerkaserne I ist das laufende Bebauungsplanverfahren. Hierfür wurden in einem kooperativen Werkstattverfahren Planungen für die Bereiche Architektur, Städtebau, Freiraum und Verkehr ausgearbeitet. Ein wesentlicher Aspekt der Bearbeitung des Parts Verkehrsplanung betrifft die Unterbringung des ruhenden Verkehrs auf dem Gelände. Hierzu soll im Bebauungsplan bzw. im städtebaulichen Vertrag ein von der Satzung der Stadt Kassel abweichender Stellplatzschlüssel von 0,7 festgelegt werden. So soll eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens und der Verkehrsmittelwahl der zukünftigen Bewohner erreicht werden.
Hierzu wurden Analysen zur Nahversorgung, zur Kfz-Erschließung, zur ÖPNV-Erschließung, zur Radverkehrsanbindung und zum ruhenden Verkehr durchgeführt. Des Weiteren wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Bereitstellung von Stellplätzen nach der HBO und der Kasseler Stellplatzsatzung untersucht. Darauf basierend wurde die Stellplatzanzahl nach einem individuellen Ansatz festgelegt. Dieser Bedarf wird in einer Tiefgarage und in einer Hybridgarage abgedeckt, die bei einem zukünftig geringeren Stellplatzbedarf für andere Nutzungen umgenutzt werden kann (z.B. Gewerbenutzung oder Wohnen).
Ergänzend beinhaltet das Mobilitätskonzept die Errichtung einer Mobil-Station mit einem Car-Sharing Angebot, Ladestationen für Elektroautos und E-Bikes, ein Lastenfahrradverleih, einer Fahrradwerkstatt und einer zentralen Paketstation für die Bewohnenden.
Des Weiteren wurden Best-Practice-Beispielen von Wohnprojekten mit einem reduzierten Stellplatzansatz sowie Mobilitätsstationen analysiert. Es fand eine Untersuchung verschiedener Trägermodelle zum Betrieb einer derartigen Station und eine Ausarbeitung ergänzender Maßnahmen wie die Einrichtung eines Mobilitätsmanagements statt. Des Weiteren wurden Gestaltungsvorschläge für die Aufteilung der Straßenräume ausgearbeitet.